Als die deutsche Wehrmacht in Russland von der Roten Armee in Bedrängnis gebracht wurde, sollten schnell aufgestellte "Störkampfstaffeln" den Gegner demoralisieren durch nächtliche Angriffe, ähnlich den Einsätzen der Polikarpov Po-2 von russischer Seite aus. Die erste von 13 dieser Einheiten entstand im Dezember 1942; ab Oktober 1943 nannten sich die Einheiten Nachtschlachtgruppen. Die in ihnen eingesetzten Go 145 trugen unter den Flügeln zwei 50-kg-Bomben oder an den Rumpfseiten Behälter für 2-kg-Bomben gegen bewegliche und gepanzerte Ziele. Bis zum Kriegsende standen diese Go 145 neben Ar 66 in den Einheiten, allerdings mit mäßigem Erfolg.

Durchdrehen des Propellers
Im Verbandsflug

Die Go 145 wurde in der Türkei und Spanien (als CASA 1145-L) in Lizenz gebaut. Auch Österreich erwarb vor dem Krieg mehrere Maschinen diesen Typs.

Eine von CASA in Spanien in Lizenz gebaute Gotha Go 145A (CASA 1145)

Eine Go 145A diente 1934 als fliegender Prüfstand für den 225 PS-Motor Argus As 17A, der jedoch nicht in Serienfertigung ging, sowie 1940 zur Erprobung des Pulsotriebwerkes Argus As 014 für die Fi 103 (V1). Ein 120 kp-Versuchsrohr wurde unterhalb des Rumpfes der Go 145 aufgehängt und konnte somit im Flug erprobt bzw. vermessen werden. Wegen des höheren Startgewichts war diese Go 145, die am 30. April 1941 erstmals flog, mit dem 465 PS – Reihenmotor Argus As 410A-1 ausgestattet. Ihre Erprobung lieferte wertvolle Hinweise für den späteren Einsatz der Flugbombe (V1) gegen Ziele in England.

Diese Go 145A diente im April 1941 als Erprobungsträger für das Schubrohr As 014

Obwohl man die unverwüstliche Go 145 nach und nach aus der vorderen Reihe zurückzog und durch modernere Trainer wie die
Ar 96 ersetzte, flog sie teilweise noch 1945.
Es ist jedoch nicht bekannt wie viele Maschinen das Ende des Zweiten Weltkrieges überlebten. Einige Maschinen sind in der CSSR nach dem Krieg unter der Bezeichnung C-15 als Trainer verwendet worden.

Bisher sind von 2 Stellen bekannt, wo Teile diesen Typs erhalten geblieben sind; in Bodo/ Norwegen gab es bis 2002 noch Einzelteile solch einer Maschine, die aber nach neuesten Berichten verschrottet worden sind aus Unkenntnis.
Also bleibt vorerst noch ein bekanntes Großteil übrig; im Bestand des Deutschen Technikmuseums Berlin. Es handelt sich um ein Rumpfgerüst mit 2 Fahrwerkszylindern.
Das Technikmuseum erwarb 1995 eine Bücker 131 (die ähnlich wie die Go 145 aussieht) aus einem Münchner Biergarten, es stellte sich aber heraus, das die Flügel von einer Bü 131 waren, aber der Rumpf von einer Go 145. Der Wirt hat das Flugzeug von einem österreichischen Militariahändler erworben der den Rumpf nach dem Krieg geborgen hat .

Bei Bedarf konnte auch die Go 145 mit Schneekufen ausgerüstet werden

Da das Technikmuseum Berlin an den Rumpfschalen der Fw 200 des Sächsischen Vereins für historischen Fluggeräts e.V. interessiert ist, und unser Verein endlich mal ein komplettes Flugzeug aufbauen möchte, kam es zu einem Tausch zwischen dem Museum und unserem Verein.



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