Messerschmitt - Me 163

Mitte 1938 entwickelte der bei der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug in Darmstadt angestellte Dr. A. Lippisch die DFS 194, die im August 1940 in Peenemünde erstmals mit einem Flüssigkeitsraketentriebwerk (FRT) flog. Aus diesem Versuchsflugzeug ging die Me 163A hervor, von der, noch im Winter desselben Jahres, in der Abteilung L der Messerschmitt-Werke zwei Exemplare fertiggestellt wurden: die V4 (KE+SW) und V5 (GG+EA). Sie absolvierten im Februar des darauffolgenden Jahres in Lechfeld ihre Jungfernflüge im Schleppflug. Am 13. August 1941 flog Heini Dittmar in Peenemünde die Me 163A / V4 erstmals mit dem FRT Walter R II-203-b (750 kp Schub). Nachdem einige Änderungen an der Maschine vorgenommen worden waren, überschritt Dittmar am 2.Oktober 1941 mit genau 1003 km/h erstmals in der Welt die 1000-km/h-Grenze. Danach verfügte das RLM die Modifizierung der Me 163 – von ihr war inzwischen eine Kleinserie von acht Me 163A für die Umschulung künftiger Piloten ausgeliefert worden – zu einem Objektschutzjäger.
Die ersten beiden Me 163B (die V-1 VD+EK und V-2 VD+EL) flogen erstmals im April bzw. Juli 1942 als Gleiter ohne Antrieb; die Serienflugzeuge erhielten das FRT HWK 109 509 (1500 kp Schub).
Im Juni 1944 lieferten die Walter-Werke in Kiel ihr Zweikammertriebwerk HWK 109 509C
(1700 kp plus 300 kp Schub) aus, das einen längeren Marschflug ermöglichte. Die mit diesem Antrieb ausgerüstete Me 163B V-6 (CE+RE) diente als Versuchsmuster für die Me 163C, die einen längeren Rumpf und eine vergrößerte Kraftstoffzuladung besaß, wurden aber dann doch nur drei Maschinen ausgeliefert.
Insgesamt entstanden von der B-Ausführung zwischen August 1943 und Ende 1944 327 Maschinen und im Jahre 1945 noch 37 weitere Me 163B-1a. 70 davon bei Messerschmitt in
Regensburg, die anderen bei Klemm Leichtflugzeugbau in Böblingen. Vermutlich sieben Schulflugzeuge Me 163S (mit zweitem Cockpit und Doppelsteuer)lieferte im August 1944
die DLH in Staaken aus. Jedoch wurde der Bau dieser Schulmaschinen zugunsten der Serienfertigung der Einsatzflugzeuge wieder eingestellt .
Mit dem Bau der Me 163D wurden die Junkers-Werke in Dessau betraut, die mit der Me 163d V-1, neben der Ju 248, eine völlig neue Konstruktion (in der Serie auch mit einziehbaren Fahrwerk )vorstellten. Der Erstflug erfolgte im August 1944 im Schlepp hinter
einer Ju 188. Danach wurde die Maschine an Messerschmitt zurückgegeben und dort als
Me 263 V-1 bezeichnet. Von diesem Muster sollen noch vier Prototypen gebaut, aber nicht mehr erprobt worden sein.
Einige Maschinen gingen nach dem Krieg als Kriegsbeute in die USA, Sowjetunion und
Großbritannien und sind dort nachgeflogen und erprobt worden.
Dadurch sind einige Maschinen in den verschiedensten Luftfahrtmuseen erhalten geblieben.

Das "leere HWK" im Montagegerüst (© Przybilski). Durch eine Schenkung bin ich im Besitz sowohl von Farbdiapositiven des Brenntests eines HWK, als auch von 100 Negativen gekommen, die die Montage eines HWK zeigen! Mehr dazu im Taschenbuch "Das Geheimnis der deutschen Raketen und raketengetriebenen Fluggeräte" vom Podzun-Pallas Verlag (Inhalt siehe Lehrsammlung Raketentechnik).
Ausführlichst beschrieben und mit neuen Erkenntnissen untermalt werden diese Abbildungen und ergänzende Zeichnungen demnächst auf einer CD angeboten (siehe dann unter www.raketenspezialisten.de)
.

Cockpit Me 136B








Heck einer Me163B mit abgenommener Verkleidung , gut sichtbar die Düse des HWK 109-509


Bild aus der sensationellen Farbdiasequenz: Brenntest eines HWK 109-509 1943 in Kiel (© Przybilski)
 
DFS 194

Me 163A

Me163A im Flug

Me 163V8

Me 163B

Me 263V1

 


 


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