Alexander Alexandrowitsch Mikulin war einer der ersten Ingenieure,
die am NAMI (Wissenschaftliches Institut für Automotoren) arbeiteten;
seit 1916 hatte er sich mit der Konstruktion von Motoren befaßt
(I. Sikorski). 1925 verwendete er Junkers-Technik beim AM-13, einem
großen, wassergekühlten V-12, der 1928 mit 880 PS bei 2150
U/min zugelassen wurde. Außerdem arbeitete er mit N. R. Brilling an den sowjetischen Ausführungen des Jupiter, vor allem am zweireihigen Achtzehnzylinder M-18, bei dem es erhebliche Probleme mit dem komplexen Ventilantrieb gab. Bedeutender noch war, d aß Mikulin am Lizenzerwerb des BMW VI und seiner Entwicklung zur M-17-Familie mitwirkte. Gleichzeitig untersuchte Mikulin verfügbare Motorenteile, und 1930 erhielt er die Erlaubnis, den AM-30 zu konstruieren in der Absicht, den bestmöglichen V-12 zu schaffen. Hierzu verwendete er modifizierte Zylinderblöcke des BMW VI von 160 x 190 mm (46,7 Li ter), das hintere Nebengetriebe (Antrieb Nockenwelle und Hilfs-getriebe u.a.) des Hispano Suiza HS 12, einen Allison-Lader und ein Buzzard-Untersetzungsgetriebe von Rolls-Royce. 1931 wurde der Motor mit 660 PS bei 2000 U/min zugelassen. Er war der Ausgangs punkt für eine größere Reihe starker Motoren. Die erste Serienversion war der AM-34, der zwischen 1932 und 1939 in mindestens vierzehn Ausführungen gebaut wurde; bei einem Verdichtungsgrad von 6,25, 6,6 oder 7,0 leistete er 690 (34) bis 930 PS (34R, F), 90 0 PS (FRN), 950 oder 970 PS (R/RN, Verdichtungsgrad 7), 1200 PS (FRNV) oder 1275 PS (RNF). Der AM-35 hatte neue Zylinderköpfe und einen verbesserten Lader;
er wurde 1939 mit 1200 PS zugelassen, und der AM-35A erreichte sogar
1350 PS. Der AM-37 von 1940 brachte es auf 1380 PS, oder als 37F auf
1400 PS. Vom 1941 mit 1550 PS zugelassenen AM-38 wurd en hohe Stückzahlen
hergestellt; er erreichte später 1665 PS und als 38F 1700, 1720
oder 1760 PS.
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