Als 1933 im Rahmen der Aufrüstung
der deutschen Luftwaffe die Flugzeugabteilung der Gothaer Waggonfabrik
wieder zu arbeiten begann, entstand als erster Typ die Go 145 als robuster,
in der Konstruktion einfacher Schul-Doppeldecker, dessen Prototyp
Go 145V-1 im Februar 1934 den Erstflug vollzog. Konstrukteur der Maschine
war der junge Dipl.-Ing. Albert Kalkert, dessen erste Schöpfung
gleich ein großer Wurf werden sollte. Bei dem Entwurf handelte
es sich um einen zweisitzigen Doppeldecker mit gestaffelten Tragwerk
mit einem um 11° 30` gepfeilten Oberflügel und ungepfeilten
Unterflügel.
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Schon Ende 1934 wurden die ersten Serienmaschinen Go 145A an die Flugzeugführerschulen
der deutschen Luftwaffe geliefert. Als Triebwerk diente ein Luftgekühlter
hängender Achtzylinder-V-Motor Argus As 10C von 240 PS der eine
starre 2,50 m Dm – Zweiblatt-Holzluftschraube antrieb. In ihrer
allgemeinen Auslegung stellte die kunstflugtaugliche Go 145 einen verspannten
und einstieligen Doppeldecker in Gemischtbauweise dar. Mit einem maximalen
Startgewicht von 1350 kg und einem Leergewicht von 812 kg gehörte
sie zu den Leichtgewichten unter den Schulflugzeugen. Bis zum Brandschott
bestand der Rumpf aus einem stoffbespannten Stahlrohrgerüst mit
Formgebungs-Teilspanten aus Holz. Lediglich das Rumpfvorderteil im Motorbereich
war mit Leichtmetallblechen beplankt, die aber für die Wartung
des Motors teilweise abnehmbar waren. Das Heckleitwerk legten die Konstukteure
als stoffbespanntes Leichtmetallgerippe aus, während die tragende
Struktur der beiden Flügel aus einem Holzgerippe bestand. Ihre
Geometrie war rechteckig mit abgerundeten Enden. Bei der Gestaltung
des Baldachingerüstes und der Flügelstiele griff man auf Stahlrohre
mit tropfenförmigen Querschnitt zurück und auch für die
Verspannung verwendete man profilierte Drähte. Das Fahrwerk mit
einer Spurweite von 1,97 m stattete man mit 580x165mm Niederdruckreifen
und hydraulischen Scheibenbremsen aus. Als Spornanlage diente ein gummigefederter
Schleifsporn. Die mit Doppelsteuerung ausgestattete Go 145 erwies sich
für die Grundausbildung von Flugzeugführern als sehr wirkungsvoll.
Wegen ihrer ausgezeichneten Flugeigenschaften war die Nachfrage nach
dieser zuverlässigen und robusten Maschine enorm, so dass man sie
schließlich bei Ago, Focke-Wulf und BFW in Lizenz fertigen musste.
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Waffenstand einer
Gotha Go 145C |
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Vorbereitung einer
Gotha Go 145A zum Start |
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Die Go 145B entsprach der A-Version, besaß aber zum Schießtraining
links über dem Motor ein vom Piloten zu bedienendes starres MG
17 (Kal.7,92 mm). Die Go 145C war eine der Variante für die Schulung
von Piloten, Bordschützen, Bombenschützen und Beobachtern.
Außer dem MG 17 besaß sie im hinteren Cockpit einen Drehkranz
für ein bewegliches MG 15 (Kal.7,92 mm), Bombenaufhängungen
unter den Flügeln, ein Bombenzielgerät und eine Funkeinrichtung.
Aus der Grundversion Go 145A entstand 1937 der Prototyp Go 145D mit
geschossener Kabine und verkleideten Rädern, der jedoch nicht in
den Serienbau ging.
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