Die Luftschlacht von England wurde von den frühen Mk II und III
gewonnen, die mit dem sehr knappen 100-Oktan-Kraftstoff liefen, der im
Juni 1939 erstmals in größeren Mengen nach England eingeführt
wurde.
Eine Expertin bei der RAF, Miss Shilling, kam auf die verblüffend
einfache Idee, in die Schwimmerkammer des Vergasers eine Membran mit
einem kleinen, genau passenden Loch einzubauen, um den Motor auch unter
den plötzlich auftretenden negativen Schwerkraftbedingungen von
Luftkämpfen am Laufen zu halten und so auch dann hinter einer Bf
109 mit Direkteinspritzung bleiben zu können, wenn sie in den Sturzflug
überging.
Hooker's neuer Lader führte zur Mk XX (Hurricane), Mk 45 (Spitfire)
und vielen anderen ähnlichen Motoren für Bomber.
RR Merlin XX der ersten Lancaster-Typen. |
Die Umrüstung der Manchester zur Lancaster war nur möglich,
weil es bereits das "Kraftei" Merlin gab, der für die Beaufighter
II entwickelt worden war und praktisch nur noch eingebaut werden mußte.
Durch neue Werke in Glasgow und Crewe sowie Ford Motors in Manchester
wurde die Produktion mehr als vervierfacht. Der Plan, Ford in Dearborn
mit einzubeziehen, wurde fallengelassen und durch Abstützung auf
die Packart Motor Corporation ersetzt, wo der erste V-1650, ein völlig
überarbeiteter und amerikanisierter Merlin im August 1941 erstmalig
lief. Ein halbes Dutzend Entwicklungsmuster des V-1650 stellte auch Continental
her.
Mitte 1940 glaubte man, die Forderung nach einem Höhen-Merlin
für die Wellington VI durch Abgasturboaufladung erfüllen zu
können.
Einbauschema RR Merlin XXIV der AVRO Lancaster
Mk.I. |
Statt dessen entwickelte Hooker einen Zweistufenlader mit Zwischenkühler,
dessen erstes Gebläse aus dem Vulture abgeleitet war. Das Ergebnis
war die 60er Serie des Merlin, die in großer Höhe die doppelte
Leistung aufwiesen und die Dienstgipfelhöhe der Spitfire um 3000
m und die Geschwindigkeit um 130 km/h erhöhten. Konstruktionsverbesserungen
wurden ständig, aber in kleinen Schritten verwirklicht, um die Fertigung
nicht aus dem Tritt zu bringen, und bei Kriegsende war so der Merlin ein
ganz anderer Motor. 1945 brachten es spezielle Merlin bei 16 kg Ladedruck
und unter Verwendung von Monomethyl-Anilin auf 2780 PS (über 100
PS/Liter).
Folgende Produktionszahlen wurden erreicht:
Derby |
- 32 377 Stück |
Crewe |
- 26 065 Stück |
Glasgow |
- 23 647 Stück |
Ford |
- 30 428 Stück |
Packard |
- 55 525 Stück. |
[Fortsetzung auf Seite 3 ...]
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